Nachdem ich mit dem Flugzeug in Reno ankam und sogleich den Bus nach Lake Tahoe nahm, habe ich mir den Bauch mit Tacos und Quesadilla am Vorabend vollgeschlagen. Dazu noch reichlich süsse horchata. In der Nacht kam dann das grosse Bereuen: sehr schlecht geschlafen!
Am Morgen musste ich noch Wasserflaschen und ein Ladekabel für meine Elektronik kaufen.
Mit UBER ging es dann für $47 zum Trailanfang, wo ich um 11:00Uhr startete.
Der Himmel war bewölkt mit bedrohlichen Regenwolken, die aber ihre nasse Ladung doch nicht hergaben. Die relativ kühlen Temperaturen kamen mir gelegen, da es gleich am Anfang bergauf ging.
Obwohl es bis knapp 2700m hoch ging, hat mir die Höhe widererwarten nicht gross zugesetzt: das intensive Training im Gym in den letzten 4 Wochen haben sich offenbar ausbezahlt!
Trotz der relativ kurzen Distanz von 10.7 Meilen, bin ich doch froh gewesen, endlich mein Zelt an einem idyllischen Plätzchen aufzustellen; wollte es am ersten Tag nicht übertreiben...!
Heute in der Dämmerung aufgewacht und mit nüchternen Magen um 6:45 losgelaufen.
Schon von Anfang an fühlte ich, dass es nicht mein Tag werden wird. Aber nach 10 Meilen, nach ein Haferbrei Frühstück und einem kaffeinhaltigen Getränk besserte sich mein Zustand und die Stimmung hellte auf.
Wettermässig und landschaftlich konnte man nichts aussetzen: ideale Temperatur bei Sonnenschein und wunderschöne Bergwelt. Heute musste ich bereits Schneefelder überqueren: es ist schon beeindruckend, was noch vom schneereichen Winter Ende August übrig ist!
Das anspruchvolle Terrain und meine für die Langdistanzwanderung untrainierte Beine haben mir bis zum Etappenziel alles abverlangt: 22 Meilen für den zweiten Tag ist wortwörtlich schon sehr sportlich!
Mein Nachtlager auf 2660m liegt auf einem Bergrücken, jedoch windstill! Hoffe, dass sich kein Kondenswasser an der Zeltwand bildet...wie letzte Nacht.
Ein wolkenloser Start zum wandern bei aufgehender Sonne!
Wie am Tag zuvor startete ich mit nüchternen Magen, da ich sowieso so früh keinen Hunger verspürte.
Nach ca. 4 Meilen und ständigen rauf und runter bereitete ich mein Haferbrei vor.
Diese Etappe entpupte sich als äusserst abwechslungsreich und wunderschön: längere flache Teilstücke wechselten sich mit steilen und felsigen ab; bei über 27 Meilen Distanz überwand ich ca. 2250 Höhenmeter!
Am späteren Nachmittag bildeten sich ein paar Schauerwolken, die dann kurz etwas Niederschlag produzierten.
Nachdem ich einige Zeltplätze für die Übernachtung anvisierte, überzeugte mich doch keiner, was mich nötigte, bevor Einbruch der Dunkelheit, mein Zelt bei nächstbeste Gelegenheit aufzustellen. Das Einrichten ging dann flott vonstatten, da die mosquitos wirklich sehr lästig waren.
Trotz über 13stündige Wanderung, war es nicht einfach den Schlaf zu finden.
Nach kurzen Schlaf wachte ich bereits bei Dämmerung auf: die Uhr zeigte 5:10Uhr!
Für die relativ kurze Tagesstrecke von 12.9 Meilen, machte ich mich früh auf den Weg, um baldmöglichst eine Wasserquelle zu finden, denn am Vorabend ist mir die Trinkflüssigkeit fast ausgegangen...
Wasser ist in diesem Jahr und dieser Gegend überhaupt kein Problem: nach dem schneereichen Winter und den Niederschlägen von Tropensturm Hilary fliesst dad begehrte Nass von jeden Hang herunter.
Die Tagesetappe war durch einen langen Aufstieg auf über 10500 Fuss gekennzeichnet, bei dem ich an meine Grenzen gehen musste: viel Anstrengung in den ersten 3 Tagen, wenig Flüssigkeitszufuhr, wenig Essen, wenig schlafen und die Höhe machten diese Etappe zu einer echten Herausforderung.
Obwohl es zum Ziel, Sonora Pass, bergab ging, fiel mir auch dies ungemein schwer.
Schliesslich am Sonora Strassenpass angekommen, kam ich dann sehr schnell per Autostopp in das ca. 8 Meilen entfernte Resort Kennedy Meadow North rechtzeitig zum Mittagessen an.
Nach dem Duschen und Wäschewaschen entschied ich mich, doch nicht am nächsten Tag weiter zu marschieren, um meinen Füssen und Beinen ein bisschen mehr Erholung zu gewähren.
Kennedy Meadows liegt idyllisch in einem engen Bergtal auf ca. 6000 Fuss ca. 8 Meilen westlich vom Sonora Pass, wo der PCT die Strasse kreuzt.
Umgeben von mächtigen Tannenbäume und am Ufer eines mittleren, klaren Bergflusses gelegen, zieht das kleine Resort mit Bungalows und Campingplätze etliche Turisten mit Wohnwagen, Zelt und Anglerausrüstung während der Sommersaison an.
Auch für PCT-hikers ein willkommener Versorgungsstandort.
Da ich heute einen freien Tag, sprich "zero", eingelegt habe, nutzte ich die Gelegenheit im resorteigenen Restaurant mir den Bauch mit Hamburger, Spare Ribs und Prime Rib vollzuschlagen.
Im Gegensatz zu gestern war heute auf "hiker"-Ebene viel mehr los, sodass sich viel Gelegenheit bot, neue Bekanntschaften zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen.
Nachwievor übernachte ich in meinem Zelt, da mir bezüglich Schlafqualität den Wechsel in ein fremdes Bett zu riskant erscheint und dadurch auch ein paar Dollar sparen kann.
Heute im Restaurant früh gefrühstückt, denn um 7:30 fuhr uns der Resort-shuttle hinauf auf den Pass zum Trail-Anfang.
Gleich zu Beginn ging es über 1200 Fuss Höhendifferenz auf über 10800 Fuss hoch. Das Feld von 10 hiker zog sich rasch in die Länge.
Nachdem sich der Wanderweg über ca. 5 Meilen auf der Höhe den Hängen entlang zog, folgte einenca. 7 Meilen langen Abstieg ins Tal, um sogleich wieder hinauf auf den Dorothy Lake Pass auf über 9600 Fuss zu führen.
Auf der Passhöhe überquerte ich die Grenze zum Yosemite NP, wo ich dann sogleich mein Zelt mmit Blick auf dem Dorothy Lake aufstellte. Dabei musste ich mich beeilen, denn die Mosquitos haben es auf mein Blut abgesehen!
Schnell kroch ich ins Zelt mit meinen Siebensachen und gönnte mir zwei Tuna burritos und ein paar Kekse zum Nachtessen.
Auch am Morgen waren die Plagegeister, sprich Mosquitos, wieder aktiv...und vorallem hungrig!
So war es wie ein Spiessrutenlauf, bis ich meine Siebensachen eingepackt hatte.
Die ersten 10 Meilen ging es stetig bergab, so dass ich ein flottes Tempo einlegen konnte. Je wärmer es wurde, umso aktiver waren die Mosquitos! Beim Wilma Lake brachten sie mich schier zur Verzweiflung, denn ich konnte nicht mal etwas trinken, geschweige etwas essen! Denn bei jedem Halt stürzten sie sich gierig auf mein frisches Blut!
Nach dem Wilma Lake musste ich den ersten Bergübergang meistern; erst danach beruhigte sich endlich die Mosquito-Situation.
Insgesamt waren drei Bergübergänge auf dem Tagesprogramm, die, auch wenn sie nicht überaus mächtig waren, doch giftige Steigungen beinhalteten. So kamen aber trotzdem über 2000 Höhenmeter zusammen!
Zum Schluss hatte ich dann noch Glück, einen geeigneten Zeltplatz zu finden, sodass ich dann gegen 19:00 mich dem Nachtessen, Pasta Alfredo, widmen konnte.
Zum ersten Mal seitdem ich auf der Wanderung habe ich durchgeschlafen! Hatte es auch bitter nötig, nachdem ich jede Nacht einen unterbrochenen Schlaf hatte.
Und am Morgen ging es gleich zur Sache: bei steilen Aufstiegen hinauf auf den Benson Pass (10'100 Fuss).
Aber wie immer wurde ich jederzeit mit atemberaubend schöner Landschaft belohnt! Nach dem Benson Pass kamen noch zwei giftige Aufstiege, sodass ich dann am Abend nudelfertig war.
Da ich nicht rechtzeitig für Wassernachschubb gesorgt hatte, suchte ich mir ein flaches Plätzchen mit Wasserzugang aus, was in dieser Gegend doch nicht so einfach war, da die sonst überall sprudelnde Bergbäche hier fast versiegt sind.
(Leider habe ich für diese Strecke weder ein Streckenprofil noch eine Streckenführung)
Nachdem ich heute früh nicht sehr motiviert aufgewacht bin, da mir die Blasen am rechten Fuss doch langsam unangenehm wurden, entschied ich mich, einen gemächlicheren Gang einzulegen.
Mit der Gemächlichkeit war es jedoch bereits nach einer Meile vorbei, als ich mich an einer Weggabelung entschied, den Weg hinunter nach Yosemite Valley anstatt mit dem Bus zu Fuss zurückzulegen.
Was sich anfänglich als bequemer Waldspaziergang anfühlte, wurde schnell zur Mosquito Tortur!
An ein Trinken oder Essen war nicht zu denken, denn sobald man stehen blieb, stürzten sich die Biester auf mein Blut!
Nach dem einzigen Bergübergang wurde es dann ruhiger mit der Mosquito-Plage.
Beim Tenaya Lake hörte der Trail plötzlich an einer Autostrasse auf. Nach erfolglosem Autostoppen, fragte ich doch noch jemand nach dem Weg und wurde ein Stück entlang der Strasse fündig.
Als der Weg langsam sich hinunter ins Tal wandte, verlor ich die Spur und endete weit unten in einem Felstal. Nach intensiver Suche des Weges, gab ich schliesslich auf und entschied mich wieder den gleichen steilen Weg hochzusteigen.
Da es sehr warm war und mir das Trinkwasser schon lange vorher ausgegangen war, blieb mir nichts anderes übrig, als Wasser aus einem fast stehenden Rinnsal, welches sich brackisch ansah zu filtern...
Zurück auf der Höhe fand ich doch wieder den Weg und setzte mein Abstieg nach Yosemite Valley fort.
Ca. 4 Meilen vor dem Ziel entschied ich mich an einer schönen Stelle mit Bergbachzugang zu kampieren.
Mein Waschgang im Bach nutzten zwei grosse Raben während meiner Abwesenheit aus, sich in meinem unbeaufsichtigten Gepäck umzuschauen. Sie fanden mein Säckchen mit Getränkepulver und schluckten die lose verpackten Iso-Brausetabletten.
Was schlussendlich im Nachhinein mit den Raben passiert ist, wird mir immer ein Rätsel bleiben...! Sehr wahrscheinlich werden sie sich gegenseitig angerülpst haben...🤣🤣🤣
Hatte eigentlich die Nacht 4 Meilen vor dem Ziel im Yosemite Valley auf über 600m über dem Talgrund verbracht.
Der Abstieg am Morgen erfolgte im steilen Zickzack des z.T. bewaldeten Felshangs herunter, dabei waren schon erstaunlich viele Mosquitos wach...!
Unten angekommen machte ich mich sofort auf die Suche eines Restaurants, um mir den angesparten Hunger mit einem herzhaften Frühstück zu befriedigen. Ich wurde schliesslich in der Curry Village fündig, wo ich ein preiswertes und gutes amerikanisches Frühstück einnahm.
Danach ging ich zum Wilderness Center, um noch den Permit für die verbleibende Strecke herauszuholen.
Schliesslich suchte ich den backpackers campground auf, um mein Zelt aufzustellen, bevor ich das Nachtessen, ein leckerer Salat vom Buffet, wieder in der Curry Village verschlemmerte.
Heute früh ging es mit dem 8 Uhr Bus für $17 von Yosemite Valley nach Toulumne Lodge. Dabei waren ca. 4500 Fuss zu überwinden.
Noch vor der Abfahrt gönnte ich mir nochmals ein Frühstück wie am Vortag am gleichen Ort.
Nach 2 1/2 Stunden Fahrt erreichten wir den Trailhead, von wo es dann für mehr als 8 Meilen durch ein malerisches, weites, mit Wiesen durchsetzte Tal unbemerkt aber stetig bergauf ging.
Das Wetter gestaltete sich sonnig aber sehr windig. So entschied ich mich nach mageren 7 Meilen, mein Nachtlager noch im schönen Tal aufzustellen, wohlwissend, dass der Wind in der Höhe an Stärke nochmals zulegen könnte. Eilig hatte ich es sowieso nicht, den der Plan wäre, Mammoth Lakes am Montag zu erreichen, was gemäss der Distanz von 37 Meilen locker in 3 Tagen zu schaffen ist.
Die grosse Überraschung von heute war das Wetter: als ich bereits alles zusammengepackt hatte und nur noch das Zelt fehlte, fing es an zu regnen! Ich dachte, das werden nur kurze Schauer sein und packte das Zelt schnell in einer Regenpause ein, sodass ich um 7 Uhr losmarschieren konnte.
Nach kurzer Zeit sah ich jedoch ein, dass ein weiterlaufen ohne volle Regenkleider keinen Sinn machte.
So fing es immer häufiger und immer stärker an zu regnen; um die Mittagszeit gesellten sich sogar Gewitter hinzu!
Je höher ich hinaufstieg umso mehr wurde aus dem Regen Hagel oder Graupelschauer: auf dem Donahue Pass auf 11'000 Fuss blieb der Graupel sogar liegen.
Nach dem Passübergang war der Niederschlag ununterbrochen und nahm sogar an Stärke zu: von überall floss das Wasser herunter und die Bergbachtraversierungen wurden immer anspruchsvoller. Auf alle Fälle blieben die Füsse so oder so nicht trocken.
Um nicht zu frieren, versuchte ich keinen Halt zu machen, sodass ich dann schliesslich um 17:30Uhr beim Zeltaufstellen mein wohlverdientes Nachtessen mit grossen Hunger verschlang.
Unterwegs hatte ich Freunde, die ich seit dem Sonora Pass abgehängt hatte, wieder getroffen und bin ein Stück gemeinsam mit ihnen gelaufen. Nach ca. 2 Stunden musste ich sie leider wieder abhängen, weil mit der langsamen Gangart sich auch wieder die Kälte in meinen Knochen einschlich!
Eigentlich hatte ich für heute eine gemütliche Wanderung eingeplant gehabt, aber das Wetter zwang mich 23.7 Meilen zu machen, was mich in Wurfdistanz von Mammoth Lakes bringt.
Heute musste ich nur noch 3.5 Meilen bis zu meinem anvisierten Ziel, Red Meadows, zurücklegen. Dabei verlief die gesamte Strecke entlang einer Strasse.
Um diese frühen Morgenstunden war viel Verkehr von wegen dem schlechten Wetter zurückkehrenden Wanderer und hatte das Gefühl , dass sie mich mitnehmen wollten. Aber ich wollte die Strecke zu Fuss zurücklegen, um dann in Red Meadows mir das verschiedentlich angepriesene Frühstück einzuverleiben.
Das Frühstück war jedoch eine Entäuschung: schlecht und teuer, und obendrein musste man es draussen einnehmen bei empfindlich kühlen Temperaturen. Wenigsten waren vor Ort noch etliche andere Wanderer dem gleichen Schicksal ausgesetzt.
Von Red Meadows gings dann mit einem Bus hinein nach Mammoth Lake, wo ich noch am Morgen ein Zimmer im Motel 6 reserviert hatte.
Der Tag ging dann schnell durch Einkaufen und geselliges Beisammensein vorüber.
Den Abend verbrachten wir dan zu siebt in einer Brauerei bei gutem Essen.
Heute war Wäschewaschen angesagt: auch das Waschen geht nicht mehr ohne Internet:
Man muss zuerst eine App herunterladen, ein Konto eröffnen, dann mit der Kreditkarte ein Guthaben draufladen, sich mit der Waschmaschine verbinden und los gehts...!
Nach dem Waschen wechselte ich zu einen günstigeren Hotel und danach ging ich Essen für die nächsten 10 Tage im Supermarkt einkaufen.
Am Abend gingen wir wieder gemeinsam mexikanisch essen, aber diesmal zu acht, denn der Sohn eines hikers kam, um zusammen mit seinem Vater den weiteren Teil der Sierra zu erwandern.
Aber morgen muss einer der Wanderkollegen das Handtuch werden und verletzungsbedingt nach Hause reisen: Entzündung einer Sehne am vorderen, unteren Schienbein.
Nachdem ich den Bus zurück zum trailhead in Red Meadows genommen habe, verspeiste ich noch den Salat, den ich am Vortag gekauft hatte. Um 10:35Uhr lief ich dann, mit einem schweren Rucksack, los; sehr wahrscheinlich führe ich Essen für mehr als 10 Tage mit...!?
Die Strecke führte meistens bergauf bis zum Virginia Lake auf über 10'000 Fuss, wo ich zusammen mit Kollegen mein Zelt aufstellte.
Am Vorabend nahe des Virginia Lake waren die Mosquitos wieder ziemlich aktiv, denn es wehte kein Wind und die Temperaturen sanken schnell in den einstelligen Bereich.
Dadurch entstand im Zelt schnell Kondensat an den Wänden, sodass am Morgen das Zelt von innen und von aussen total nass war; auch der Schlafsack wurde relativ feucht. Trotzdem musste ich nicht frieren, obwohl die Temperatur in den frühen Morgenstunden auf nahe null Grad sank.
Schon während des gestrigen Aufstiegs hatte ich Probleme mit meinem Rucksack: der integrierte Rahmen durchbohrte eine Halterung, sodass der Rucksack schief an meinem Rücken hing.
Alle Reparaturversuche scheiterten, sodass ich mich heute Früh entschied, wieder nach Mammoth Lakes zurückzukehren um mir einen neuen Rucksack besorgen.
Irgendwie fühlte ich mich müde und schwach, sodass ich froh war um 14:45Uhr endlich am Horse shoe Lake trailhead angekommen zu sein und bald per Autostopp mich im Zentrum von Mammoth Lakes befand.
Als erstes ging ich in von mir bereits bekanntes Sportgeschäft und nahm mir ausgiebig Zeit, einen neuen Rucksack auszuwählen.
Danach kaufte ich mir noch Essen für den Abend ein, bevor ich mich dann zum Hotel aufmachte.
Obwohl ich erst einen Tag auf dem trail war, tat es unendlich gut, ausgiebig unter der warmen Dusche zu stehen!
Das nochmalige Schlafenim Hotel hat mir sehr gut getan, nachdem ich am Vortag schon fast erschöpft war, obwohl es mehrheitlich bergab ging.
Den Morgen bin ich locker angegangen: nach 8Uhr aufgestanden und meine Wäsche in der hoteleigenen Waschmaschine gewaschen. Um 10:30 machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle, von wo der Trolley alle 30min hoch zum Horse Shoe Lake trailhead fuhr. Aber zuvor gönnte ich mir noch eine philly steak pita Tasche und ein Süssgebäck.
Um 12:30Uhr marschierte ich vom Horse Shoe Lake los mit der Absicht, in ca. 5 Meilen mein Zelt aufzuschlagen. Aber an der geplanten Stelle angekommen und in Betracht der frühen Nachmittagstunde und meiner guten Verfassun, lief ich weiter bis zum Virginia Lake, was sich dann bis 16 Meilen aufsummierte!
Das Wetter war prächtig und die Temperatur im optimalen Bereich.
In der Nacht musste ich alles anziehen, was ich dabei hatte, um nicht zu frieren; ich hatte den Eindruck, dass die Temperatur unter den Gefrierpunkt gefallen war, aber ich glaube, dass mein Körper nicht genug Wärme produzierte aus Mangel von Nährstoffen und wegen der Müdigkeit. Entsprechend habe ich wenig geschlafen.
Knapp vor 8Uhr marschierte ich, bei den ersten Sonnenstrahlen, los.
Ich war dankbar, dass es als erstes bergab ging, da sich meine Beine noch nicht erholt anfühlten.
Nach nur 2 Meilen jedoch ging es wieder relativ steil hinauf zum Silver pass auf fast 10'800 Fuss hoch. Dabei waren ca. 1500 Höhenfuss zu überwinden.
Der Abstieg auf der anderen Seite war jedoch doppelt so lang und so hoch!
Am Fuss des Passes gings dann nochmals zünftig zur Sache, aber da der Nachmittag meine beste Zeit ist, konnte ich die 600 Höhenmeter in einen guten Rythmus absolvieren.
Um 17:15 erreichte ich mein anvisiertes Ziel: ein angenehmer Zeltplatz mit rauschenden Bergbach am Fuss des nächsten Passes, des Selden Passes.
Der neue Rucksack hat sich in den letzten 2 Tagen recht gut bewährt, mit der Ausnahme einer kleinen technischen Fehlentwicklung, die sich jedoch leicht beheben lässt.
Heute Nacht hat es geregnet, ja sogar gewittert! Der Morgen sah regnerisch aus, sodass ich nicht sehr motiviert war aufzustehen.
Dennoch machte ich mich nach 8Uhr, bei kurzen Schauern, mit voller Regenmontur auf die Socken.
Während dem 5.3 Meilen langen Aufstieg zum Selden Pass wurden die Schauer immer weniger und die wärmende Sonne kam zum Vorschein.
Nach dem Pass ging es mehrheitlich bei Sonnenschein bergab. Bei Meile 17 war das Überqueren im Wasser des San Joaquin Flusses angesagt, da die Brücke zerstört war. Es war ein bisschen heikel, da mir das Wasser bis zu den Oberschenkel reichte und die Strömung ziemlich stark war. Hinzu erschwerend war, dass ich die Überquerung barfuss vollzog.
Den steilen Aufstieg zum Evolution Valley am Ende der Tagesetappe, am Fuss des Muir Passes, überwand ich ohne grosse Probleme. Dabei musste nochmals ein Fluss durchwatet werden, bei dem mir das Wasser jedoch nur bis zu den Knien reichte.
Mein Zeltplatz erweist sich als die schlimmste Mosquito-Hölle der bisherigen Wanderung; musste etliche Eindringlinge "killen", die sich bei meinem Hineinschlüpfen Eingang ins Zelt erlaubten.
Dieser Zeltplatz war mit Abstand der schlimmste, seitdem ich die Wanderung begonnen habe; auch wenn ich mich noch so bemühte ohne Mosquitos ins Zelt hinein zu schlüpfen, schlichen sich doch mindestens 10 jedesmal hinein!
Heute Früh, noch bei Dunkelheit, hat es in der Nähe gewittert und über mein Zelt stark geregnet; es sah wieder einmal nach einen Regentag aus!
Ich nahm mir vor die 12.5 Meilen bis zum Muir Pass bis 12:00Uhr hinter mir zu bringen. Zu diesem Zweck bin ich schon knapp nach 6 Uhr bei Regen und Dunkelheit losmarschiert.
Irgendwann wurde der Regen immer weniger, die Schauer immer seltener und am Nachmittag schien sogar die Sonne!
Wegen Gewittervorhersage für den Nachmittag harrten viele hiker in ihren Zelten umsonst aus: von Gewitter war schliesslich keine Spur.
Nach dem langen Abstieg vom Muir Pass entschied ich mich am Taleingang zum Mather Pass mein Zelt aufzuschlagen.
Nach einer schlafreichen Nacht bei rauschendem Bergbach, machte ich mich um 7:20Uher auf den Weg.
Die ersten Meilen ging es stetig bergauf durch üppiger Vegetation und quer über den Weg gefallenen Bäumen, die durch etliche Lawinenabgängen von der steilen Bergflanken verursacht wurde.
Nach ca. 5 Meilen ging es plötzlich in engen Serpentinen eine Felswand hoch. Darüber befanden sich zwei Bergseen, bevor es dann auf felsigen Weg und über kurze aber herausfordernde Schneefeldüberquerungen hinauf auf den Mather Pass, auf über 12'000 Fuss, ging.
Der Abstieg auf der anderen Seite war dann nicht mehr so anspruchsoll wie der Aufstieg, aber nicht minder spektakulär.
Da der Mather Pass und der als nächster an der Reihe liegender Pinchot Pass relativ nahe beisammen liegen, kam ich bis ca. 1.5 Meilen an den Gipfel des Passes heran, bevor ich an einem Bergsee auf ca. 11'000 Fuss zusammen mit 2 hiker Kollegen mein Zelt aufschlug.
Nach kalter Nacht auf 11'000 Fuss und starker Kondenswasserbildung an der Zeltwand war ich froh, dass es endlich Morgen geworden ist. Denn guter Schlaf blieb Mangelware...und kalt war mir auch!
Um 7 Uhr startete ich zusammen mit meinen zwei Co-hiker den Angriff auf den Schlussaufstieg zum Pinchot Pass auf knapp 12'000 Fuss.
Schnell verabschiedete ich mich von meinen Kameraden, denn ich nahm mir vor, 26.5 Meilen bis zum trailhead vom Kearsarge Pass, von wo man hinunter nach Independence autostoppen kann, zu bewältigen.
Nach dem ersten Passübergang ging es lange bergab bis zum Taleingang auf ca. 8400 Fuss des zweiten Passes: Glen Pass auf 12'000 Fuss.
Nach wenigen Meilen im tiefeingeschnittenen V-Tal stand ich vor einer ersten Herausforderung: durch den schneereichen Winter und den dadurch entstandenen Lawinen sind ganze Wälder einfach wegrasiert worden; an einer Stelle war der Wanderweg so mit entwurzelten und abgebrochenen Baumstämme blockiert, dass ich ca. 15 Minuten brauchte, um herauszufinden, wie ich nun da durchkomme! Ich wählte den direkten Weg über die gefällten Föhren, was mir etliche Kratzer einbrachte.
Von den z. T. tückischen Bachüberquerungen werde ich nicht berichten, da sie zum Normalfall gehören...
Auf 10'500 Fuss gelangte ich dann zu den Rae Lakes, die für mich eine der schönsten Landschaften des ganzen trails ist, bevor es steil hinauf auf den Glen Pass auf 12'000 Fuss schweratmend ging.
Auf der anderen Seite ging es dann 2 Meilen genauso steil wieder herunter um gleich wieder auf den Kearsarge Pass auf ca. 11'700 Fuss hinauf.
Um ca. 19:00 Uhr erreichte ich den Trailhead, von wo ich von kurz zuvor getroffenen hiker, die ihr Auto dort parkiert hatten, runter nach Independence mitgenommen wurde.
In Independence fand ich dann eine nette Unterkunft.