Distanz: 145km
Anstiege: 1756m
Obwohl der Vortag und -abend sehr mild waren, hat es in der klaren Nacht merklich abgekühlt und der Morgen war sehr frisch.
Hatte mit meinem Zeltnachbarn, der biker Steve aus Virginia, abgemacht, gemeinsam zum Frühstücken zu gehen in einem ca. 1 Meile entfernten Restaurant.
Dort trafen wir noch 2 biker, die allesamt richtung Süden unterwegs waren, und wir bildeten einen Vierertisch.
So knapp vor 10Uhr fuhr ich dann endlich los und es ging gleich zur Sache: über 700 Höhenmeter über ein Bergübergang waren zu bewältigen!
Die letzten Meter des Bergübergangs bestand aus einem Single trail mit steilen Passagen, aber nichtsdestotrotz war es eine willkommene Abwechslung zu den ständigen Schotterpisten und konnte die atemberaubende Landschaft trotzdem geniessen!
Auf der anderen Seite ging es auf die lange Bergabstrecke hinunter zum wunderschönen Holland Lake, wo ich mir eine längere Mittagspause mit einem erfrischenden Schwumm im See.
Am späteren Nachmittag machte ich mich auf zu meinem Etappenziel: Swan Lake.
Es war ein kühnes Unterfangen, denn bis Swan Lake musste ich noch mehr als 50km zurücklegen mit einigen Steigungen zwischendurch. Und meine Beine waren doch schon ein bisschen müde von der Strapaze des Vormittags!
Trotzdem schaffte ich die Strecke noch vor dem Sonnenuntergang und hatte dabei noch Spass im flotten Tempo nonstop durch den Wald zu fahren.
Nach 20Uhr erreichte ich einen privaten Campground am Swan Lake, wo ich mir eine warme Dusche, erfrischende Getränke und ein selbsgekochtes leckeres Abendmahl bei lästigen Mosquito-Schwärme gönnte.
Im Zelt war ich dann von den Plagegeister sicher und obwohl der campground an einer doch unerwartet verkehrsreicher Strasse lag, habe ich doch gut geschlafen.
Distanz: 95km
Anstiege: 932m
Heute zeigte sich der Himmel bewölkt und es schien sich Regen anzumelden. Ich merkte auch wenige kleine Tröpfchen auf meiner Haut, aber das war es auch schon: die Wolken verzogen sich und machten wieder Platz für einen sonnigen Tag.
Nachdem ich meine Sachen zusammengepackt habe, gönnte ich mir noch einen "breakfast burrito" im zeltplateigenen Restaurant.
Um 9:30Uhr gings dann auf die weniger anspruchsvolle Strecke bis nach Columbia Falls, obwohl doch noch ein Übergang mit über 500 Höhenmeter zu bewältigen war.
Nachdem ich fast im Fluge den Bergübergang hinter mich brachte, merkte ich doch nach der langen Abfahrt, dass ein "breakfast burrito" doch fast zu wenig war, um weiterhin Leistung meiner Beine abzuverlangen. Ich schleppte mich dann doch noch mehr schlecht als recht bis nach Columbia Falls, dank Rückenwind und flaches Streckenprofil.
Noch vor Columbia Falls sah ich vor mir einen Jungbären die Strasse überqueren, aber sobald er mich sah, machte er sich auf und davon... Ob es ein Grizzly war oder"nur" ein Schwarzbär konnte ich nicht erkennen.
In Columbia Falls gönnte ich mir zu aller erst einen Riesenbecher soda und ging ins nächstbeste Restaurant essen.
Danach ging ich in einen Wäschesalon meine Klamotten wieder ins "Reine" zu bringen und machte mir Gedanken, wo und wie ich die Nacht verbringen sollte, denn die Hotels sind in Columbia Falls wegen der Nähe zum Glacier National Park zu dieser Jahreszeit exorbitant hoch!
Schliesslich, nach langem Hin und Her, entschloss ich mich ein Opfer zu bringen und buchte im am wenigsten teueren Hotel ein Zimmer. Dafür gabs dann am Abend Nachtessen "nur" vom Supermarkt...!